Verbundsicherheitsglas (VSG)
Beim Verbundsicherheitsglas, auch VSG genannt, handelt es sich um ein besonderes Sicherheitsglas, das dank seiner einzigartigen Eigenschaften als durchwurf-, durchbruch- und durchschlaghemmend gilt.
Wie wird Verbundsicherheitsglas hergestellt?
VSG besteht aus mindestens 2 Glasscheiben. Als Basisglas wird in der Regel normales Flachglas (Floatglas) oder bereits vorgespanntes Glas wie ESG (Einscheibensicherheitsglas) verwendet. Zwischen den Glasscheiben befindet sich eine zähelastische, reißfeste Verbundfolie, die mindestens 0,38 mm dick ist. Die einzelnen Schichten aus Glas und Folie werden beim Herstellungsprozess mittels Druck und Hitze dauerhaft miteinander verbunden.
Wenn die Glasscheiben zu Bruch gehen, haften die Bruchstücke / Splitter an dieser Folie, wodurch das Verletzungsrisiko erheblich reduziert wird. Darüber hinaus bietet teilzerstörtes VSG für einen gewissen Zeitraum eine Resttragefähigkeit.
Wo wird VSG eingesetzt?
VSG ist die ideale Lösung, um die statischen Anforderungen im Innenausbau und im Fassadenbereich zu erfüllen, wenn strenge Sicherheitsanforderungen bestehen. Im Baugewerbe wird VSG für absturzsichernde Verglasungen verwendet. In Kindergärten und Schulen sind Verglasungen mit VSG mittlerweile ebenfalls vorgeschrieben. Andere häufige Anwendungsgebiete sind der Flug- und Straßenverkehr (z.B. Frontscheiben von Flugzeugen, Schienen- und Straßenfahrzeugen). Aber auch für Schaufenster und als begehbares Glas (Glastreppen) oder als Überkopfverglasung wird VSG eingesetzt. Aufgrund des hohen Einbruchschutzes kommt es auch in Privathaushalten für normale Fensterelemente immer häufiger zum Einsatz.
Was sind die Eigenschaften von VSG?
- erhöhter Einbruchschutz: da die Bruchstücke an der Folie haften, entsteht beim Einschlagen der Scheibe kein Loch, durch das Einbrecher durchgreifen könnten
- höhere Schalldämmung: im Vergleich mit einer einfachen Flachglasscheibe bietet VSG bessere Schalldämmwerte, weil die Folie die Schwingungen zusätzlich verhindert
- geringeres Verletzungsrisiko: scharfkantige Splitter können sich nicht lösen
- flexible Gestaltungsmöglichkeiten: die Folie ist aus ästhetischen Gründen auch in matt und farbig erhältlich
- Resttragefähigkeit auch im teilzerstörten Zustand (für einen gewissen Zeitraum)
- durchbruch-, durchwurf- und durchschlaghemmend
Wie ist VSG aufgebaut?
Eine Verbundsicherheits-Verglasung besteht aus mindestens 2 Glasscheiben mit einer Verbundfolie aus reißfestem PVB (Polyvinyl Butyral) dazwischen. Wenn es sich um eine 3-fach Verglasung handelt, gibt es entsprechend 2 Folien, damit immer zwischen zwei Scheiben eine Folie eingebaut ist. Die Kennzeichnung von VSG besteht aus Zahlen und Punkten, an denen Sie erkennen können, wie dick die Glasscheiben und die Folie sind. Die Folienstärke wird in Zoll angegeben. Eine Folienstärke von 1 entspricht dabei der Mindestanforderung von 0,38 mm. Eine Folienstärke von 2 entspricht der doppelten Dicke, also 0,76 mm.
Beispiele
- VSG 33.1 : besteht aus einer 3-mm-Scheibe, einer 0,38-mm-Folie und einer weiteren 3-mm-Scheibe
- VSG 44.2 : besteht aus einer 4-mm-Scheibe, einer 0,76-mm-Folie und einer weiteren 4-mm-Scheibe
- VSG 44.4 : besteht aus einer 4-mm-Scheibe, einer 1,52-mm-Folie und einer weiteren 4-mm-Scheibe
Je dicker die Folie ist, desto mehr hemmt sie Angriffe. Ab einer Gesamtdicke von 25 mm spricht man von Panzerglas, was häufig bei Schaufenstern, Vitrinen und Autofenstern eingesetzt wird.
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